Hoffmann (signiert), ca. 1920, Frankreich, 39 cm x 46 cm, Privatsammlung
„Der Weisheitszahn"
Die temperamentvolle Darstellung einer Extraktion zeigt in eindrucksvoller Weise und durchaus mit hinreißend erotischem Esprit die allgemeine Vorstellung der aufregenden Arbeit des Zahnarztes Anfang unseres Jahrhunderts.
Der Künstler zeigt den Behandlungsraum in fahlem Licht - fast wie in einer geheimnisumwitterten Hotelbar. Die zahnärztliche Ausstattung ist auf das Wesentliche reduziert und teilweise auch nur leicht verschwommen angedeutet. Das zentrale Geschehen jedoch wird von einer unsichtbaren Lichtquelle wie auf einer Theaterbühne spotartig beleuchtet. Der „ambitionierte Behandler" geht entschlossen zur Sache.
Seine Patientin, ein attraktives „blondes Gift" kann sich - Arme und Beine von sich streckend kaum im zahnärztlichen Behandlungsstuhl halten.
So muß der Zahnarzt sie denn am blonden Schopfe greifen, festhalten und mit voller Konzentration den Weisheitszahn ziehen; eine imposante Szene, die in dieser lebendigen Art vom Maler recht einmalig dargestellt wurde.
Am Telefon völlig entspannt war dagegen gestern unsere Tochter...
4 Weisheitszähne hatte sie sich unter Vollnarkose ziehen lassen und war überglücklich das der Kieferchirurg ohne Komplikationen die Teilchen entfernen konnte.
Mir war dafür schlecht den ganzen Vormittag ... :)
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