Und nun?
Heute früh habe ich gedacht, die Fußball-EM muss sicher vorbei sein.

Ok, das Spiel gestern war sicher ein Reinfall, aber Hallo?

Was sind das denn für Fans, heißt es nicht auch wie in einer Ehe: In guten wie in schlechten Zeiten?

Gestern noch früh ein Auto am anderen, mit Fahnen, es war ein guter Anblick, wirklich. Am Nachmittag, alle Straßen menschenleer, ich war noch nie so schnell zu Hause und heute früh?

Verschämt haben sie alle ihre Fähnchen wohl in den Kofferraum gepackt, nur nicht zeigen wer wir sind... - das wir das sind, die da verloren haben?...

Mein Gott, es ist ein Spiel, wenn auch ein hochbezahltes ... und auch wenn sie verloren haben, sollte man doch zeigen wo man steht, oder??

Man nehme zwölf Monate,
putze sie ganz sauber von
Bitterkeit, Geiz, Pedanterie und Angst,
zerlege jeden Monat in 30 oder 31 Teile,
so dass der Vorrat genau für das Jahr reicht.

Es werde dann jeder Tag angereichert aus
einem Teil Arbeit,
einem Teil Frohsinn
und einem Teil Humor.

Man füge drei Esslöffel Optimismus,
einen Esslöffel Toleranz,
ein Körnchen Ironie
und eine Prise Takt hinzu.

Dann wird die Masse mit reichlich Liebe übergossen.

Das fertige Gericht schmücke man mit Aufmerksamkeiten
und serviere es täglich
mit Heiterkeit
und einer guten Tasse erquickenden Tees.

Katharina Elisabeth an ihren Sohn Johann Wolfgang von Goethe
zum Jahreswechsel 1769/1770

Warum ich heute diese Zeilen schreibe?

Irgendwie muss sie dieses Rezept jedes Jahr aufs neue gelesen haben, denn ich glaube sie "lebt" diese Zeilen und dafür möchte ich ihr heute einmal Danke sagen ...

Lach ... ich weiß das Du nicht die "Gedichteleserin" bist, aber wenn du es bis hier unten geschafft hast, dann weisst Du auch, das wir Dir herzlich zum Geburtstag gratulieren wollen, mit einer leise Umarmung von hier zu Dir und einem Schön das es dich gibt!