Meine erste Schwalbe habe ich vorhin fotografiert ... Bestimmt sind sie schon länger da, aber ich habe bisher noch keine gesehen ...

Guter Tag. Da prüft man doch: was bringt er?
Und wie langsam liest man seine Schrift.
Rascher, reiner, kühner, unbedingter:
oh wie uns die Freude übertrifft.

Ist uns als Künftigste zuvor,
wendet sich und blickt und macht uns schneller,
und wir folgen wie die Vogelsteller,
und das Herz klingt oben bis ins Ohr.

Glück: was rollt das schwer auf seinem Rade,
müde, immer wieder unbereit;
aber Freude steht und blüht gerade,
und wir treten an die Jahreszeit.
Rainer Maria Rilke, Winter 1913/14, Paris

Seit vielen Jahren schenken uns Silke und Klaus einen dieser lustigen Osterhasen ... Ich liebe sie, so ganz einfach und ohne Schnickschnack... Ich glaube, wir haben die gesamte Kollektion hier stehen ... Eigentlich gibt es aber seit bestimmt 2 Jahren keine mehr zu kaufen. Aber gestern hat uns nun ein neuer Kamerad per Post erreicht. Der fällt bissel aus dem Rahmen aber ist trotzdem lustig anzusehen ... Herzlichen Dank sag ich Euch :), wir haben uns sehr über die Ãœberraschung gefreut. Ab morgen nun, kommen alle in die Osterkiste und warten auf nächstes Jahr ... 

Jeden Morgen wenn ich auf Arbeit komme, ist mein erster Blick im Büro dieser hier ... es ist wieder ein Pracht, wie meine Orchideen alle blühen ... Im November ging es los und seit dem blühen sie ohne Unterlass ... 

Gestern früh fiel mir sofort Herr Goethe ein ...

Vor dem Tor

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Ãœberall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen!
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen,
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!

(Johann Wolfgang von Goethe, Faust I)