Death Metal
Death Metal ist eine Variante des Metal, deren typische Merkmale sehr tief gestimmte Instrumente und Growls, oftmals auch Doublebass-Schlagzeugspiel und extrem schnelle Blastbeats sind. Die Texte behandeln meistens die Thematik des Todes und des Leidens, teilweise mit philosophischen (nihilistischen) oder auch satanistischen Anteilen, aber auch gesellschaftskritische und Antikriegsthemen werden in ihnen angesprochen.
Der Musikstil entstand Mitte der 1980er-Jahre aus dem
			Thrash Metal. Erst nach einiger Zeit 
			entwickelte sich jedoch das Bewusstsein für eine neue Musikrichtung 
			und Metalszene; so lassen sich damals beispielsweise auch bei 
			Destruction Riffs finden, welche ohne weiteres von einer 
			Death-Metal-Band hätten stammen können.
			
			Als erste Vorreiter gelten vor allem die Bands Possessed, Slaughter, 
			Hellhammer/Celtic Frost, Master, Morbid Angel und Death, deren Kopf 
			Chuck Schuldiner
			
			
als 
			„Godfather of Death Metal“ verehrt wurde.
			
			Am einflussreichsten waren in den USA Bands aus der Gegend um Tampa, 
			Florida (z. B. Death, Morbid Angel, Obituary, Deicide), dem Umfeld 
			New Yorks und Marylands (Suffocation, Cannibal Corpse, Immolation, 
			Malevolent Creation), sowie zu einem großen Maße auch Autopsy.
			
			Als europäischer Gegenpol zum technisch anspruchsvollen, in späteren 
			Jahren geradezu progressiv wirkenden US-Death-Metal entwickelte sich 
			in den späten 80ern Stockholm (Schweden) zur Hochburg des betont 
			primitiven, geradlinigen Death Metal.
			
			
Bekannte 
			Vertreter dieser Richtung sind Unleashed, Dismember/Carnage, 
			Nihilist/Entombed und Grave. Eine gewisse musikalische Beeinflussung 
			durch die US-amerikanischen Autopsy war hier nicht von der Hand zu 
			weisen – gerade die Nihilist-Demos standen voll und ganz in der 
			Tradition des Autopsy-Sounds.
			
			Eine andere Spielart des schwedischen Death Metal etablierte sich 
			Anfang der 1990er Jahre speziell in Göteborg: der so genannte 
			Melodic Death Metal, auch bezeichnet als New Wave of Swedish Death 
			Metal (NWoSDM). Als Pionierband lassen sich At the Gates benennen, 
			die sich mittlerweile aufgelöst haben. Eine der bekanntesten und 
			erfolgreichsten Bands dieser Richtung sind In Flames. Im Gegensatz 
			zu deren älteren Werken lassen sich die letzten beiden Alben nur 
			noch bedingt dem Death Metal zuordnen. Neuere Alben der Band 
			distanzieren sich durch vermehrten Elektronikeinsatz zunehmend vom 
			klassischen Melodic Death Metal. 
			
			
Children 
			of Bodom und Dark Tranquillity sind die wohl erfolgreichsten 
			bestehenden Bands. Der Melodic Death Metal zeichnet sich durch 
			betont melodische Passagen aus und verwendet Elemente der NWoBHM, 
			beispielsweise die von zwei Leadgitarren mehrstimmig gespielten 
			Soli. Die typischen Elemente des Melodic Death Metal fanden Jahre 
			später in die Hardcore-Punk-Szene Eingang und erleben dort derzeit 
			unter der Bezeichnung Metalcore eine Renaissance.
			
			In der Mitte der 1990er setzte bei dieser Musikrichtung allerdings 
			ein Sättigungseffekt in der Szene ein, womit im Übrigen der Erfolg 
			des norwegischen Black Metals begünstigt wurde. Die Öffentlichkeit 
			verlor das Interesse am Death Metal. Nur wenige Bands schafften es, 
			sich in dieser Zeit über Wasser zu halten. Gegen Anfang des neuen 
			Jahrtausends spricht man jedoch von einem Wiedererstarken des Death 
			Metals.
			
			Im Death Metal werden Abweichungen vom üblichen Stil häufig nur 
			zögerlich akzeptiert. So meinte der Sänger von Unleashed, Johnny 
			Hedlund, 1993 in einem Interview, dass Bands, welche auch Elemente 
			aus anderen Musikstilen in ihr Schaffen einfließen ließen, sich nach 
			einiger Zeit mit der Ablehnung der Szene auseinandersetzen müssten. 
			Ironischerweise setzte mit dem Wiedererstarken des Death Metal auch 
			eine Stilexplosion ein.
			
			So bezieht der Death Metal mitunter verschiedenste Einflüsse mit 
			ein. In den frühen 1990ern nahmen Death- und Doom-Metal-Bands wie 
			Tiamat, My Dying Bride und Paradise Lost Gothic-Einflüsse in ihre 
			Musik auf und begründeten somit den Gothic Metal. Mitte der 1990er 
			kombinierten Bands wie Entombed, Gorefest oder Crack Up Death Metal 
			mit Reminiszenzen an alte Größen wie Black Sabbath, Motörhead, AC/DC 
			oder gar die frühen Queen; dieser Stil wird auch als Death ’n’ Roll 
			bezeichnet. Fear Factory begannen als Grindcore-/Death-Metal-Band, 
			bauten aber zunehmend Industrial-Samples in ihre Stücke ein und 
			profitierten somit als eine der wenigen Death-Metal-Bands von der 
			damaligen Industrial-Metal-Welle. Avantgardistische Bands wie Cynic, 
			Pestilence oder Atheist ließen sich von Jazz, Ambient oder Latin 
			Music inspirieren. Das US-Quartett Nile zeichnet sich durch eine 
			Synthese aus Grindcore-beeinflusstem Death Metal und ägyptischer 
			Folklore aus. Die finnische Formation Waltari hingegen nahm 1995 mit 
			einem 60-köpfigen Orchester und Opernsängern eine „Death Metal 
			Symphony in Deep C“ auf.
			
			Der Begriff Death Metal tauchte erstmals 1984 auf. In diesem Jahr 
			erschien das erste Demotape der Band Possessed mit der Bezeichnung 
			„Death Metal“. Auf dem Demo ist das Lied „Death Metal“ enthalten, 
			das sich auf die Musik bezieht, die die Band spielt. So heißt es in 
			der letzten Strophe des Liedes: „So scream out in fright Death Metal 
			came in the wind“ was sinngemäß bedeutet: „So schrei es in Angst 
			heraus, Death Metal ist auf den Weg gebracht“. 1985 erschien dann 
			das Debütalbum von Possessed mit dem Lied „Death Metal“ und wurde so 
			einem größeren Publikum bekannt.
			
			Ebenfalls in diesem Jahr erschien ein Split-Album mit dem Titel 
			„Death Metal“ auf Noise Records, auf dem die Bands Hellhammer, 
			Running Wild, Helloween und Dark Avenger mit je zwei Titeln 
			vertreten sind, und einem blutigen Plattencover, was für viele 
			Death-Metal-Bands typisch ist. Aufgrund der professionellen 
			Vermarktung durch ein Label wurde der Begriff einem breiteren 
			Publikum bekannt.
			
			Auch Thomas Forsberg von Bathory nimmt für sich in Anspruch, der 
			Begriff gehe auf ihn zurück; er habe ihn im ersten Bathory-Interview 
			verwandt[3][4][5], das Debütalbum sei als erstes Death-Metal-Album 
			angesehen worden [6]. 1987 jedoch äußerte er, er sähe Bathory 
			einfach als Metal-Band[7] und lehne den Begriff „Death Metal“ ab[8] 
			Die Bezeichnung taucht in einigen Rezensionen der frühen Alben 
			auf[9][10]
			
			Nur wenig später (1985) erschien ein Song namens „Death Metal“ auf 
			dem Debütalbum „Power from Hell“ der britischen Band Onslaught, in 
			dem es unter anderem heißt: „The battlecry headforth men of steel 
			Death Metal has the power at will“.
			
			Es sind allerdings schon frühere Beziehungen zwischen dem Begriff 
			„Death“ (engl. „Tod“) und der Genre-Bezeichnung „Metal“ erkennbar. 
			So erschien bereits 1983 das Demo „Death by Metal“ der Band Mantas, 
			die sich im Jahr 1984 in Death umbenannten und das Demo unter dem 
			neuen Bandnamen wiederveröffentlichte. Einem Interview mit der Band 
			Nunslaughter zufolge prägte ein Journalist aus Florida im 
			Zusammenhang mit Death diesen Begriff[11]
			
			Auch Bandnamen wie die bereits erwähnten Death oder auch Dream Death 
			dürften bei der Prägung des Begriffs eine Rolle gespielt haben. Des 
			weiteren wird heute davon ausgegangen, daß die ‚blutigen‘ Texte, der 
			bereits erwähnten Bands, die sich oft mit dem Thema Tod 
			beschäftigen, ein wichtiger Einfluss für die Bezeichnung Death Metal 
			waren.
			
			
			
Ein 
			Bewusstsein für eine neue Musikrichtung stellte sich jedoch erst 
			etwa 1985/1986 ein. So wurde beispielsweise das 1985 erschienene 
			Album „Seven Churches“ von der Band Possessed in der Zeitschrift 
			Rock Hard als Hardcore bezeichnet.
Quelle: Wikipedia
