Metalcore

Metalcore ist ein Musikgenre, das vorwiegend auf Elemente aus Death Metal, Thrash Metal und Hardcore Punk zurückgreift. In Anspielung an die New Wave of British Heavy Metal wird die seit 2003 boomende Musikrichtung auch aufgrund der Vielzahl amerikanischer Bands in diesem Genre New Wave of American Heavy Metal genannt.

As I Lay DyingBedeutende Bands des modernen Metalcore sind zum Beispiel As I Lay Dying, Caliban, Chimaira, Heaven Shall Burn und Killswitch Engage.

Die Vorarbeit für diese Entwicklung wurde bereits Mitte der 1980er geleistet, als Bands wie D.R.I., Corrosion of Conformity, S.O.D. und die Crumbsuckers zum ersten mal Hardcore und Metal miteinander verknüpften. Damals bezeichnete man diese Mixtur noch als Crossover. Vor allem New-York-Hardcore-Bands der alten Schule wie Cro-Mags, Agnostic Front und Madball verwendeten bis Mitte der 1990er hinein Metal-Elemente, auf die man danach aber wieder verzichtete. Während sich Biohazard nicht mit Metal-Elementen zufrieden gaben und sogar Hip-Hop-Elemente in ihre Form des Crossover integrierten, spielten andere Bands wie Pro-Pain und Merauder eine besonders energiegeladene Version des Hardcore-Metal-Crossovers, welcher seit Mitte der 1990er als Metalcore bezeichnet wurde.

Der nächste Schritt in der Entwicklung des Hardcore war die „Spaltung“ in „Old School“ (z.B. Agnostic Front, Sick of It All, Slapshot) und „New School“ (z. B. Earth Crisis, Snapcase, Refused). Die „alte Schule“ wird verstärkt von einer positiv-kritischen Attitüde, simplen Rhythmen mit einer sehr hohen Taktgeschwindigkeit und einfachen Grooves geprägt, während sich die „neue Schule“ in komplexeren Musikgefilden wiederfindet, und die Texte meist negativ-kritischen bis düsteren Inhalt haben. Aus Abgrenzung zur experimentierfreudigen „New School“ verzichteten viele „Old School“-Bands wieder auf Crossover-Elemente und bevorzugten die Ur-Form des Hardcore Punks, wie er Anfang der 1980er gespielt wurde.

Parallel dazu hat sich seit Mitte der 1990er im Untergrund eine Spielart des Hardcores entwickelt, die musikalisch recht nahe am extremen Metal, vor allem mit Einflüssen des skandinavischen Melodic Death Metals („Göteborger Schule“) ist. So finden sich hier sehr schnelle, teilweise dem Thrash Metal entliehene, Gitarrenhooks, gepaart mit doppelläufigen, zweistimmigen Melodielinien ebenso wie der typische Kreisch-Gesang wieder. Von At the Gates, frühen Dark Tranquillity über Thrash-Metal-Ikonen wie Slayer bis hin zu Black-Metal-Bands wie Emperor werden als große Einflüsse und Inspirationen genannt. Sich stark an Slayer orientierende Bands wie Morning Again erreichten aber lediglich im Underground bescheidene Bekanntheit, haben im Rahmen des Metalcore-Booms im neuen Jahrtausend aber einen gewissen Kultfaktor erreicht.

KillswitchAll diese Entwicklungen mündeten schließlich in den Stil, der seit ca. 2003 unter dem Banner des „Metalcores“ zusammengefasst wird, obwohl die Bezeichnung selbst schon länger existiert. Der Großteil der Metalcore-Bands kommt aus den USA, zu den bekanntesten Bands gehören Killswitch Engage, As I Lay Dying, Shadows Fall und Unearth. Vorreiter in der deutschen Szene sind vor allem Bands wie Caliban, Heaven Shall Burn, Fear My Thoughts, Maroon, Narziß und Neaera, die selbst auch mit dem Wort Metal als Oberbegriff für ihr musikalisches Schaffen keine Probleme haben. In den letzten Jahren bildeten sich international wie auch in Deutschland viele Bands dieses Genres.
Neaera
Seit 2004 haben auch größere Plattenlabels diese aufstrebende Musikrichtung entdeckt und so finden sich Heaven Shall Burn und Maroon derzeit auf Century Media und Caliban auf Roadrunner Records wieder, während Metal Blade die Kalifornier As I Lay Dying und die Schweizer Cataract als Zugpferde dieser Richtung im Programm hat. Damit geht auch eine Entwicklung weg vom Nischendasein einher und das „Phänomen“ Metalcore wird von Majorlabels an das Tageslicht gebracht.

Quelle: Wikipedia